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Die Sonne

Die meisten Gedichte habe ich als Jugendlicher geschrieben. Einige gefallen mir irgendwie ganz gut.

 

Den Wert dessen, was wir haben, merken wir leider manchmal erst, wenn wir es verlieren.
Umgekehrt ist es aber auch so: Im Alltag merkt man manchmal gar nicht, was einem fehlt. Und man merkt es erst, wenn man es hat - und dann wieder verliert.

 

So ging es mir, als ich nach "Solo-Zeit" eine kurze Beziehung hatte und dann noch im Hoch meiner Gefühle abgeschossen wurde, weil bei ihr schon der Tiefpunkt überschritten war.

 

Man merkt dabei allerdings auch einen leichten Hang zum Dramatisieren. Aber ich kann auch lustig.

Die Sonne

 

Erschien das Mondlicht früher hell,

so verging sein Glanz doch schnell.

Denn al ich die Sonne dann sah,

als ihre Wärme mir war nah,

da merkte ich erst wie schwach,

un nur hell, weil immer Nacht,

und wie kalt der Mond doch ist,

weil die Sonn ihn niemals küsst.

 

Und jetzt ist mir nicht mehr klar,

wie es nur im Mondlicht war.

Ich war damit doch einst zufrieden.

Jetzt hätte ich es stehts vermieden.

 

Viel zu kurz war dieser Tag,

"Die Nacht, wie lange?" ich mich frag.

Das Sonnenlicht ist nicht mehr hier,

die Sonnenwärme wärmt nicht mir,

mein müdes, mattes, einsam Herz,

mit großem, bittren Seelenschmerz.

 

Doch wie am Tagesend verschwandt,

die Sonne schnell am Sehnsuchtsstrand.

 

05.07.1995